Montag, 8. März 2010

Potpourri der Peinlichkeiten

Gut, im Original ist das Notizbuch, welches ich heute Morgen aus meinem Briefkasten gefischt habe nicht gar so dick, wie dieses Buch. Allerdings macht es die Tatsache dessen, was darin geschrieben steht, für mich gefühlsmäßig mindestens genauso gewichtig. Ich habe weder eine Ahnung wann, noch wo ich es verloren oder liegen lassen habe, ich weiß bloß, dass ich es bereits an Fastnacht vermisst habe, als ich mir die Telefonnummer einer alten Freundin notieren wollte, die mir zufällig über den Weg lief. Vermisst habe ich es allerdings nur kurzfristig, denn meist tauchen die Dinge irgendwann und irgendwo dann wieder bei mir zu Hause auf, in einer Schublade oder einer meiner vielen Handtaschen, manchmal aber auch wo anders. Daran, dass es tatsächlich weg, in Form von “außerhalb meiner 4 Wände, außerhalb meines Besitzes” ist, habe ich bis heute Morgen nicht im geringsten gedacht. Ebenso habe ich nicht im geringsten darüber nachgedacht, was ich so alles in meinem kleinen schwarzen Begleiter verewige. Hätte ich besser tun sollen! Neben alltäglichen Dingen, wie Einkaufslisten, Adressen und Telefonnummern befinden sich in diesem Buch auch Dinge die besser ausschließlich in meinem geistigen Besitz oder zumindest in meiner Obhut geblieben wären.

Dazu zählen zum Beispiel:

  • eine “Gute-Vorsätze”-Liste, die ich zum Jahreswechsel verfasst habe
  • eine Liste mit dem wöchentlich erneut erschreckenden Statement meiner Waage
  • allerlei gesammelte Gedankengänge, die mir so wichtig erschienen, sie noch irgendwo unterwegs verschriftlichen zu müssen (dieser Teil ist der absolut öffentlichkeitsuntauglichste von allen)

Am liebsten würde ich mich einfach nur in Luft auflösen, mit einem dezenten, leisen “Pfffft”, denn mir ist nach dem gestrigen überaschenden Besuch an der Tür auch klar, in wessen Besitz mein Notizbuch war.

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