Donnerstag, 18. März 2010

Knallhart

Ich habe behauptet, es sei nichts anders, jetzt wo ich 30 bin, aber ich habe festgestellt, dass sich doch etwas geändert hat. Gestern Nachmittag war ich in der Stadt, ein bisschen schlendernd einige Sonnenstrahlen erhaschen, die ersten Anzeichen des Frühlings genießen. Und wer läuft mir dabei über den Weg? Anne, Gpunkts Mitbewohnerin. Ob ich nicht Lust hätte mit ihr einen Kaffee trinken zu gehen? Klar, wieso nicht, dachte ich. Okay, es war zu erwarten, dass das Gespräch darauf hinaus laufen würde. Worauf? Na auf Gpunkt und den peinlichen Notizbuch Vorfall und das Dilemma davor. Noch bevor wir unseren Cappuccino vor uns auf dem Tisch stehen hatten fing sie an, es platzte förmlich aus ihr heraus. Das Notizbuch hätte ich scheinbar irgendwann in seinem Auto verloren (das kann schon sein), er habe es beim Beseitigen der Winterhinterlassenschaften im Auto gefunden und auch gar nicht weiter darin gelesen, zumindest nur so lange, bis er wusste wem dieses Buch gehört. Überhaupt würde es ihm leid tun, wie bisher alles gelaufen ist. Sie hätte wahrscheinlich noch unaufhörlich weiter über ihn geredet, wenn ich sie nicht gebremst hätte. Ich habe ihr gesagt: Schwamm drüber, die Sache mit Gpunkt hätte ich längst vergessen, mir ginge es richtig gut im Moment, glücklicherweise half mir die schöne Situation; der Cafétisch, das tolle Wetter und die herrlichen Sonnenstrahlen dabei, einen glücklichen Eindruck zu machen. Denn eigentlich war das alles knallhart gelogen. Aber sie hat es mir abgekauft. Selbst ich lasse mich prima von mir selbst belügen, lasse mich von mir selbst täuschen in der letzten Zeit. Aber so lange es funktioniert, werde ich das auch weiterhin tun. Knallhart, so wie ich es plötzlich mit 30 sein kann!

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